MONKEY MIND
Ich hoffe ich verwirre dich heute nicht mit diesen chaotischen Zeilen, die ich gerade unbändig in die Tasten meines Laptops klopfe. Lustig ..... ich habe gerade "Laptopf" getippt! Eine valide Momentaufnahme für den derzeitigen Konzentrationsstatus meines Großhirns. Ich versuche mich gerade zu fokussieren, ehrlich! Ich konzentriere mich, so gut ich kann, aber irgendwie fällt es mir schwer. Ich übernehme heute keine Verantwortung für Tippfehler und eventuellen Blödsinn, den ich verzapfe.
Kennst du das, manchmal verlieren wir uns regelrecht in tausenden Gedanken, einige sind nur kurz zu Besuch, andere kreisen tagelang, nehmen uns Platz für Wesentliches und rauben uns den Fokus. Wir verzetteln uns im Unwichtigen, fühlen uns unproduktiv und spüren wie unsere Laune dadurch beeinflusst wird.
Wegen Überfüllung geschlossen!
Heute ist mein sogenannter "Survival Monday". Mein einziger "Erledigungs-Vormittag" der Woche.
Der "Survival Monday" muss für einfach ALLES herhalten (denke ich zumindest), Bürokram, Großeinkauf und andere Besorgungen, Haushalt, Kochen, Sportroutine, Arzttermine etc.. Eine hohe Erwartungshaltung an den ersten Tag der Woche!
Mein Kopf ist aufgrund der eben erwähnten Erwartungshaltung prall gefüllt mit To Dos.
Ich stehe also schon angetrieben auf und spüre die innere Unruhe steigen, weil der kleine Lehrmeister am Weg in den Kindergarten trödelt, beim Billa eine Schlange an der Kassa steht und mich der Nachbar am Weg auf ein Tratscherl "aufhält". Im Kopf kreuzen sich mal kurz Gedanken über die zu organisierende Kindergeburtstagsparty, den Handwerker der heute kommen soll und die Wäschehaufen im Badezimmer.
Heute ist ja noch so viel zu tun!
Ich hatte mir als Hauptakt die Arbeit am Newsletter vorgenommen, erstens weil ich das schon viel zu lange vor mir herschiebe und zweitens weil ein Herbstnewsletter eben im Herbst rauskommen sollte und nicht erst im Winter :). Also ran an den Laptop!
Doch mein Gedanken sind gerade überall, nur eben nicht da wo sie gerade sein sollten.
Ich fühle mich unrund, denn in meinem Monkey Mind geht es mal wieder ab.
Der Begriff "Monkey Mind" oder "Affengeist" kommt angeblich aus dem Buddhismus. Er beschreibt das ruhelose, unkontrollierbare, launenhafte und überzogene Gedankenkarussell im eigenen Kopf, wie kreischende, herumspringende Affen.
Ein passendes Bild, denn auch bei mir sausen die Gedanken wie eine Horde wild gewordener Affen kreuz und quer.
Das ständige Gedankenchaos erschwert, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Es macht müde und zieht unnötig Energie. Oft beschäftigen uns Gedanken, die im aktuellen Moment keinen Sinn ergeben. Dinge aus der Vergangenheit über die wir nachgrübeln, aber auch Sorgen oder Pläne die Zukunft betreffend.
Multitasking funktioniert für mich persönlich nicht. Ich kann weder beim Autofahren ein tiefgründiges Gespräch mit meinem Beifahrer führen noch während dem Fernsehen eine SMS tippen ohne dabei den Faden zu verlieren. Wäre cool! Klappt aber leider nicht!
Ebenso wenig werde ich all die Dinge, die meinen Kopf eben auf Trapp halten gleichzeitig lösen oder erledigen können. Was nützt mir also die Grübelei?
Ich sage meinen inneren Affen, sie sollen Ruhe geben!
Aber natürlich hören sie mich nicht, kreischen und springen weiter.
Ein Affenbändiger muss her!
Ich probiere es mit einer kleinen Auszeit, vielleicht können mir zehn Minuten Meditation dabei helfen, mich wieder zu fokussieren.
"Keine Zeit zum still da sitzen und an nichts denken", schreien die Affen.
Doch ich weiß, eine kurze Auszeit kann Wunder wirken...
Es funktioniert tatsächlich, ich fühle ich mich frischer und ruhiger. Bin genau hier, im Jetzt, bei nur einer Sache. Zumindest für diesen Moment habe ich das Gedankenchaos gezähmt und mache nun eins nach dem anderen.
Um nichts zu vergessen, schreibe ich mir Wichtiges auf und entscheide dann bewusst was gerade Priorität hat. So fühlt es sich gut an und
die Affen werden ruhiger.
Ich übe mich darin den Wunsch nach Perfektion abzulegen, schnell Entscheidungen zu treffen, um mich nicht unnötig zu vertrödeln und gedanklich unentschlossen zu bleiben. Schließlich schmeckt ein saftiger Schokokuchen mit bunten Smarties zum Kindergeburtstag mindestens genauso gut wie eine der tausend möglichen Motto Torten, die mir Pinterest als Idee vorschlägt.
Und genau JETZT schreibe ich nur an diesem Text, alles andere darf gerade warten.